Anabole Steroide ein wachsendes Problem im Breitensport 07 2003 Heftarchiv AMT
Neben der gewünschten Bronchien erweiternden Wirkung, die in der Asthmatherapie genutzt wird, zeigen die Wirkstoffe lipolytische und muskelanabole Nebenwirkungen. Nicht nur in der Viehzucht, sondern auch von Dopingsündern wird diese Wirkung bewusst ausgenutzt. In höherer Dosierung können ß2-Sympathomimetika zu Tachykardie, Unruhe, Zittern, Schwitzen sowie zum Blutzuckeranstieg führen. Wegen ihrer öligen Konsistenz verlangen die Anwender in der Apotheke daher häufig besonders große Nadeln.
- Die Umwandlung von Testosteron in Estrogene durch Aromatase bewirkt eine Feminisierung männlicher Anwender.
- Bei regelmäßiger Anwendung können zudem Schilddrüse, Nieren und Magen Schäden davon tragen.
- In der Folge wurden große Anstrengungen unternommen Steroidhormone künstlich herzustellen, um ein reines Anabolikum, ohne die androgene Wirkung zu erhalten.
Das heißt, die Periode kann ausbleiben (Amenorrhoe), es kann zu Bartwuchs oder einer Kehlkopfvergrößerung kommen. Letzteres führt zu einer tieferen Stimme, die nicht umkehrbar ist. In anderen Fällen wächst, ebenfalls irreversibel, die Klitoris (Klitorishypertrophie).
Wo werden Steroide eingesetzt?
So auch beim Bulgaren Walentin Christow, der 1976 mit gerade einmal 20 Jahren bei den Olympischen Sommerspielen im Gewichtsheben antrat, ganze 400 kg stemmte und so die Goldmedaille in seiner Gewichtsklasse gewann. Es gab schon zahlreiche Vorfälle, bei denen Gewinner internationaler Sportveranstaltungen später des Dopings überführt wurden und ihnen aufgrund dessen die Medaille aberkannt wurde. Allerdings hat der Mensch keine Enzyme, die das Steroid-Gerüst gänzlich zersetzen können.
- Um in der Zelle angekommen ihre Wirkung zu entfalten, müssen sie dann an Rezeptoren binden.
- Die Kontraktilität der Myofibrillen und die Qualität der Kollagenfasern ist verschlechtert, was weiterhin zu einer verringerten Plastizität des Muskels führt [19].
- Nach Schätzungen beträgt die Lebenszeitinzidenz des Anabolikamissbrauchs 0,5–5% der Bevölkerung, mit beträchtlichen Unterschieden in den Subpopulationen (z. B. höhere Raten bei Bodybuildern und Leistungssportlern).
Vor allem die Glukokortikoide – seit 1975 auf der Dopingliste der Nationalen Anti-Doping Agentur und umgangssprachlich Kortison genannt – haben sich als Wirkstoffe in Medikamenten bewährt. Der Hautarzt verschreibt sie bei Neurodermitis als Creme, der Asthmatiker inhaliert sie, um Anfällen vorzubeugen, und bei Heuschnupfen verhindern sie Niesattacken. Im Rahmen der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen – also Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – bremsen Steroide Krankheitsschübe. Sie erhalten die Mobilität von Kindern mit Duchenne-Muskeldystrophie.
Hepatische Effekte
Dies geschieht in der Nebennierenrinde und in den männlichen und weiblichen Gonaden (Hoden und Ovar). Im Ovar wird zunächst auch Testosteron (männliches Geschlechtshormon) produziert, das dann mit einer Aromatase (Enzym, das den Ring A des Steroidgerüstes zu einem Benzolring dehydriert) deutschebodybuilder zu Estradiol umgebaut wird. Die Enzyme, welche die einzelnen Schritte vom Cholesterin zu den Steroidhormonen katalysieren, können durch Gendefekte gestört sein. Dieser führt zu einer Überproduktion von Geschlechtshormonen, da der Weg zum Cortisol und Aldosteron gestört ist.
Dennoch können sich durch die falsche Injektionstechnik Abszesse bilden. Typisches Anzeichen für Anabolika-Missbrauch ist die sogenannte Steroid-Akne. Nach Schätzungen beträgt die Lebenszeitinzidenz des Anabolikamissbrauchs 0,5–5% der Bevölkerung, mit beträchtlichen Unterschieden in den Subpopulationen (z. B. höhere Raten bei Bodybuildern und Leistungssportlern).
Ihre chemische Struktur ähnelt dem Testosteron, einem männlichen Sexualhormon. Wie Testosteron haben anabole Steroide auch eine androgene Wirkung. Diese bezeichnet die Ausreifung typisch männlicher Geschlechtsmerkmale wie eine stärkere Körperbehaarung oder eine tiefe Stimme. Diese Substanzen werden deshalb auch als anabol-androgene Steroide (AAS) bezeichnet.
Eigenschaften von Steroidhormonen
Dopingsünder nehmen Steroide ein, um ihre athletische Leistung zu verbessern. »Daher vermuten wir, dass Steroide wahrscheinlich abhängig machen«, folgerte Wood. Tagarakis und Addicks wiesen im Tierversuch an Mäusen deutliche Veränderungen am Herzmuskel durch Anabolikaanwendung nach. Dieses führte zu einer Hyperthrophie der Herzmuskelzelle, wobei eine verbesserte Kapillarisierung zur notwendigen O2-Versorgung aber ausblieb.
Ärztekammer Niedersachsen fordert effektive Maßnahmen gegen Arznei-Engpässe
Um die rasche Biotransformation der Testosteron-Derivate zu überwinden, sind länger wirkende und auch oral aktive Verbindungen mit geringerer Androgenität und stärkerer anaboler Wirkung synthetisiert worden. Es gibt mehr als 100 solcher Verbindungen, wobei eine komplette Dissoziation von androgener und anaboler Aktivität bislang nicht gelungen ist. Alle anabolen Steroide besitzen zumindest geringe androgene Effekte, die jedoch nicht das Ergebnis unterschiedlicher Rezeptorbindung sind [5]. Unter den vielen Modifikationen weisen die nachfolgenden Verbindungen stärkere anabole Wirkungen auf und werden bevorzugt verwendet.